11. Aug, 2022

Uni-Klinik Montpellier

Ich habe zu spät bemerkt, dass das Fahrzeug vor mir von einer/einem Fahranfänger/in gesteuert wurde. Wir fuhren auf  der A75 auf einen Tunnel zu und da wir auf der rechten Spur mit 50 km/h unterwegs waren, sind wir zum Hindernis geworden. Alle nachfolgenden Fahrzeuge fuhren an uns auf dem linken Fahrstreifen vorbei. Für mich war die Geschwindigkeit links aber zu hoch, als das ich mich mit der Diesel dort einschleifen könnte. Nach ca 300 Meter im Tunnel, der dunkle Bereich fängt dort an, vollzieht das Fahrzeug vor mir eine Vollbremsung!

Kein Verkehrsteilnehmer davor, kein Hindernis zu sehen....... Sonnenbrille ? Tunnelphobie? ich weiß es nicht. Ich leite eine Schockbremsung über das Vorderrad ein, überbremse, merke, dass das Vorderrad blockiert und ausbricht, trenne mich von der Dieselziege und schlittere auf dem Rücken über die Fahrbahn. Leider gibt es am rechten Tunnelrand einen Absatz mit einer 12 cm hohen Kante. Ich knalle mit dem Becken auf diese Kante und ziehe mir einen komplizierten Beckenbruch zu. Ende Gelände......

Mit der Ambulanz und dem Hubschrauber geht es in die Klinik. Als erstes wird nach inneren Verletzungen geschaut, danach wird in einer ersten OP die Hüftgelenkkugel mittels eines Retraktors und 8 kg für fünf Tage aus der Pfanne gezogen. Danach erfolgt über einen Bauchschnitt die Versorgung mit einer Platte in der Hüftpfanne und danach von hinten über das Gesäß und Oberschenkel eine weitere Platte.  Narbe vorne 20 cm, hinten 60 cm, OP-Zeit 6 Stunden.

Die ersten fünf Tage waren nur mit Morphium erträglich. Fünf mal am Tag eine Ration ( siehe Foto) und zusätzlich Morphium in der Infusion . Nach der OP waren die Schmerzen deutlich beherrschbarer und die Wunden verheilten schnell. Für drei Monate nach der OP darf das rechte Bein nun nicht belastet werden. Ich bekomme über den ADAC einen Rückflug zur Nachsorge nach Deutschland und bin für weitere zwei Wochen in einer Klinik nahe der Heimat.

Endlich zu Hause! Vor vier Jahren haben wir eine barrierefreie Wohnung bezogen und nun folgt schon der Feuertest! Alles klappt perfekt, ich kann alleine duschen, etwas kochen, in den Garten usw. Dann ist da aber vor allem die weltbeste Ehefrau, die mich rührend umsorgt.

Nun geht es mit Physiotherapie, Lymphdrainage und äusserster Geduld bis zum 13.09.22 auf einem Bein durch das Leben. Dann geht es in die Reha und Mitte bis Ende Oktober soll ich dann wieder gehen können.

Meine treue Dieselziege habe ich über den ADAC zu Jochen Sommer ( Sommer Motorradmanufaktur) bringen lassen. In den kommenden Monaten wird Jochen die Dieselziege wieder auf die Weide bringen.

Neueste Kommentare

09.05 | 09:36

Lieben Dank! Bis bald…. Aber ein paar Monate dauert es noch!😀

09.05 | 09:33

Vielen Dank! Ich glaube, ich habe Goldstaub an meinen Schuhen gesehen!😀

08.05 | 16:40

Viel Spaß weiterhin, gutes Wetter und schön auf die Indianer aufpassen...

13.04 | 06:22

Gute Fahrt, tolle Eindrücke und ganz viele Glücksmomente wünschen wir dir! Freuen uns aufs Wiedersehen

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