Die Dieselziege steht seit zwei Tagen auf der Weide und will nun wieder los. Der Aufenthalt in Vente war sehr schön. Ruhe, tolle Natur und im Sommer eine Fährverbindung nach Nida. Ich möchte nun den Berg der Kreuze ansteuern und die Dieselziege ist schnell gepackt.
Die Fahrt gestaltet sich etwas eintönig. Landwirtschaft und Wälder wechseln sich ab, kein Hügel oder Kurven in Sicht. Die Straßen führen schnurgeradeaus. Wenig Dörfer, wenig Menschen, aber eine lange LKW-Schlange zieht sich durch das Land. Nun hat Litauen gerade mal 3 Mio Einwohner und die meisten leben in den größeren Städten. Also auch hier ist eine große Landflucht zu spüren. Es ist drückend heiß und ich erreiche den Berg der Kreuze.
Nun ist das Erkunden in der prallen Sonne in der kompletten Motorradmontur nicht gerade erfrischend. Ich nehme mir 10 Minuten Zeit um den Berg zu besteigen und anzuschauen. Die Entstehungsgeschichte kann man gut bei Wiki nachlesen, Leider wurde der Hügel von der damaligen Obrigkeit oftmals zerstört und alle Kreuze beseitigt. Seit der Unabhängigkeit Litauens sind über 50.000 Kreuze aufgestellt worden. Irgendwie ein mystischer Ort. Mir ist warm und ich brauche Fahrtwind, also geht es weiter in Richtung Lettland.
Ich muss aus den Klamotten – ich habe mir einen Campingplatz ausgewählt, aber leider stellt sich vor Ort heraus, es gibt ihn nicht mehr. Nächste Option ca 40 km weiter an einem See. Ich habe Glück und ich konnte etwas für das Abendessen einkaufen denn der Platz liegt sehr abgelegen und es gibt eigentlich nichts, außer einem Plumsklo und eine Zapfstelle für Trinkwasser. Es kommt tatsächlich jemand der 9 EUR kassiert und ich habe dann den ganzen Platz für mich. Herrlich, schön im Gras sitzen, ein kühles Getränk und nebenbei den Tomatensalat schnippeln.
Ich bin tatsächlich schon in Lettland, der Wechsel ging so schnell und zack war die Grenze da. Morgen werde ich dann nach Riga fahren und mir die Hauptstadt Lettlands ansehen.
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