Durch den Suwalki-Korridor nach Kaunas/ Litauen

Wolfsbesuch hatte ich heute Nacht nicht. Nach einer ruhigen Nacht ist das Zelt am nächsten Morgen schnell abgebaut. Die ganze Anlage ruht noch. Ich mache mir einen Kaffee und packe nebenbei meine Sachen. Ich habe mich noch mit zwei polnischen Motorradfahrern „unterhalten“, wir haben uns gut verstanden, ich glaube es ging um Motorräder, 🙂

In meinem Alltag kommt Polnisch eben überhaupt nicht vor. Und sind wir mal ehrlich, die Sprache kommt doch über das Essen und Trinken. Da wir aber kaum Restaurants mit Norwegischer, Schwedischer, Polnischer Küche haben, lernt man eben auch nicht die einfachsten Sachen. In Litauen, Lettland und Estland sieht es genau so aus. Nur Mut, macht Restaurants in Deutschland auf, eure Küche gibt es allemal her.

Heute fahre ich gewollt noch kleinere Straßen, da die Bundesstraße durch den Suwalki-Korridor extrem mit LKW-Verkehr belastet ist. Der Suwalki-Korridor ist eine ca. 65 km schmale Landenge zwischen dem Oblast Kaliningrad und Belarus. Die kurze Grenze teilen sich Polen und Litauen. Unter Experten wird diese Region als Brennpunkt einer möglichen Aggression seitens Russland gesehen.

Ich komme halbwegs störungsfrei voran, viele Baustellen müssen durchfahren werden, aber dann geht es über die freie Grenze nach Litauen. Mein Ziel ist Kaunas. In größeren Städten nehme ich mir gleich ein Hotel, da sich sonst die Stadtbesichtigungen nicht angenehm gestalten lassen. ( Anfahrt vom Campingplatz, Motorradklamotten, kein Bierchen…)

Es ist schon krass, auch in Litauen herrscht die Landflucht. Die größeren Städte entwickeln sich kräftig und werden nach westlichem Vorbild ausgebaut. Allerdings sind die Ergebnisse und die Ideenvielfalt um einiges effizienter als bei uns. Weitsicht, kurze Genehmigungsverfahren und gute Ideen, bei denen auch die Bürger eingebunden werden, geben ein tolles Lebensgefühl und die Städte werden von ihren Bürgern und den Touristen angenommen.

Kaunas ist ein gutes Beispiel. Sie haben zwischen zwei prägnanten Bauwerken, ( Schloss und weiße Basilika) eine Fußgängerpromenade von 4 km geschaffen. Hier wechseln sich Läden, Restaurants, Bars und Kleingewerbe ab. Am Abend läßt es sich hier vortrefflich flanieren, aber Achtung – unter 8 km kommt man nicht wieder nach Hause.

Ich genieße diesen tollen Abend und meine Dieselziege will mit mir am nächsten Morgen in Richtung Kurische Nehrung…..

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