Estland und Tallin, eine Amberperle….

Du schlägst die Augen auf und es hört sich an wie Regen und es ist Regen! Bis ich alles zusammen gepackt habe, ist aber gerade ein Loch in der Wolkenfront und so geht es raus aus Riga in Richtung Estland. In den Innenstädten herrscht das Kopfsteinpflaster, hier muß man bei Regen besonders vorausschauend fahren, denn ohne ABS bleibt eine Schockbremsung nicht ohne Sturz. Aber es herrscht wenig Verkehr und so bin ich schnell aus der Stadt in Richtung Estland. Es gibt keine lohnenden Sehenswürdigkeiten mehr auf meinem Weg und das Wetter zwingt mich oft in Bushaltehäusern den nächsten Schauer abzuwarten. Regenklamotten an und volle Fahrt nach Tallin.

Schwupps – Grenze zu Estland im strömenden Regen, egal es gibt kein Foto. Es gibt aber auch sonnige Abschnitte und so fliegt die Dieselziege dahin. Die Schotterstraßen lassen sich besser fahren, als die Schlaglochpisten mit rudimentären Asphaltbelag. Nur bei Regen sieht man aus wie „Sau“.

Aus einem dieser Bushäuschen heraus habe ich ein Hotelzimmer in Tallin gebucht. Ein Containerhotel, ich bin gespannt.

Nicht leicht zu finden, aber da steht die Dieselziege vor dem Hotel. Es befindet sich auf einem ehemaligen Eisenbahngelände und in einem Werkschuppen wurden 100 Container als Hotel konzipiert. Es gibt Arbeitsräume, eine eingerichtete Küche, vier Waschtrockner, und reichlich Platz zum chillen. Den brauche ich auch, denn draußen geht gerade die Welt unter….

Heute geht es früh ins Bett, um morgen fit zu sein für die Stadtbesichtigung. Neben vielen Bars und Restaurants gibt es auch die Markthalle auf dem Gelände. Museen und Galerien runden den Mix ab. Eine gute Entscheidung der Stadtentwickler.

Estland hat eine Einwohnerzahl von ca. 1,9 Mio, also weniger Menschen als in Hamburg leben. Trotzdem erscheint mir das Land als sehr gepflegt, die Menschen sind ruhig und höflich. Autos wie in Lettland gibt es nur wenige, keine Poser, keine Raser. Auf dem Land herrscht die dünnste Besiedelung aller baltischen Staaten, trotzdem ist es ein harmonisches Bild. Die wenigen Dörfer, oder Hofstellen sind gepflegt und es gibt kaum Abrisshäuser.

Ich habe mich gleich in Tallin verliebt und für mich ist es die schönste Landeshauptstadt der baltischen Länder.

Salzgurken mit wahlweise Honig oder Schmand – herrlich, kannte diesen Geschmack vorher nicht.

Ein Krug Zimtbier, kannte ich auch nicht, kann man aber durchaus trinken, auch wenn noch kein Weihnachten ist….

Heute mal ein gemütlicher Platz um den Blog zu schreiben. Manchmal geht es nur auf den Knien im Campingstuhl. Morgen habe ich eine Fähre nach Helsinki / Finnland gebucht. Muss früh raus und somit geht es jetzt ins Bettchen.

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