Wenn die Straße im Meer versinkt…

Wenn die Entscheidung gefallen ist, in den nächsten Tagen nach Hause zu fahren, will man auch auch nicht mehr viel links oder rechts gucken. Ich habe meine Sachen schnell gepackt und die Dieselziege steht mit schwedischer Heide geschmückt am Start. Es geht in Richtung Malmö.

Die ersten hundert Kilometer fliegen dahin und bald ist mir klar, dass ich heute noch nach Dänemark fahre. Da die Fähren zuletzt vollkommen ausgebucht waren, habe ich mir die Brückenvariante vorgenommen. Hinter Malmö geht es auf der E20 über die Öresundbrücke. Die Überfahrt ist Mautpflichtig und nach der Zahlstelle geht es auf die beeindruckende Brücke. Mit fast 8 km Länge gilt sie als die weltweit längste Schrägseilbrücke. Ich habe wenig Seitenwind und dadurch kann ich mir wunderbar den Öresund aus dieser Perspektive anschauen. Die Dieselziege nähert sich den vier mittleren Pylonen. Hier ist man fast 60 Meter über dem Wasser. Bei der Fahrt von Malmö nach Kopenhagen hat man das einzigartige Schauspiel, dass die Straße im Meer versinkt. Die Streckenführung geht auf Meeresniveau und verschwindet dann im Drogdentunnel . Die Dieselziege hämmert durch den Tunnel und bald sehen wir das Sonnenlicht und die ersten Ausläufer von Kopenhagen.

Im Laufe der Fahrt hat sich so ein Gedanke eingenistet, heute Abend im Brauhaus in Flensburg ein schönes Bier zu trinken. Es macht wenig Sinn, für einen Tag in Dänemark an den Strand zu fahren. Es sind Ferien und Dänemark ist gut besucht. Die Entscheidung ist gefallen und ich mache mich auf zur nächsten mautpflichtigen Brücke nach Odense über den großen Belt.

Die Dieselziege läuft wie wild, mehrmals erreichen wir die 100km/h und überholen so manches Wohnwagengespann und Wohnmobil. Es macht auch mal Spaß, aber die Fahrt durch Dänemark ist auch sehr eintönig. Die letzte Brücke bei Fredericia ist erreicht und es geht über Kolding nach Flensburg.

Ich habe von unterwegs ein Zimmer in einem Hostel gebucht und so kommt es, dass ich gegen 20.30 Uhr in Hansens Brauerei ein schönes Bierchen zischen kann.

Heute ist die Dieselziege ca. 670 km gefahren und morgen hat sie ca. 200 km vor sich. Allerdings geht es wahrscheinlich nicht ohne Stau, da wir irgendwie um Hamburg herumfahren müssen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert